21. Internationale Deutsche Meisterschaft 2002

Vom 23.8.02-25.8.02 war die Fallschirmspringer-Gemeinde zum zweiten Mal Gast beim FMC Albatros Sintfeld, um ihren Deutschen Meister zu ermitteln. 

Viele Teilnehmer erinnerten sich noch mit Schrecken an 1998, wo wir drei Tage lang die Gummistiefel nicht auszuziehen brauchten, vor der Abreise die Autos und Wohnwagen mit dem Trecker aus dem Schlamm befreit werden mussten. 
Schon 1998 zeigte sich der Verein sehr engagiert! Um dem schlechten Wetter zu trotzen, schaffte der Verein z.B. hängerweise Stroh heran, um die Fußwege zu trocknen.
So war es auch wenig verwunderlich, dass sich dieses Jahr wieder 40 Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik, Belgien, den Niederlanden und sogar aus der Schweiz auf den Weg nach Sintfeld machten. Und das auch noch bei guten Wetterprognosen!
 


Freitag ist traditionell der Anreisetag, viele nutzten den Nachmittag bereits zu Trainingssprüngen. Ab 18 Uhr werden die Abnahmen der Springer durchgeführt, Postlizenzen und Versicherungen geprüft und die endgültige Frequenzzuteilung gemacht. Jeder Springer gibt bei seiner schriftlichen Anmeldung seine Frequenz sowie eine Ausweichfrequenz an, sodass eine optimale Gruppeneinteilung ohne Kanaldoppelbelegungen ermöglicht werden kann. Bis auf die Kanäle 50-53 im 40-MHz-Band gibt es hier eigentlich keine Probleme. Bei einem Modell-Fallschirmspringer handelt es sich eben auch um ein Luftfahrzeug, so dass die weiteren Kanäle im 40Mhz-Bereich nicht verwendet werden dürfen!
 

Nachdem am Samstagmorgen sich der Nebel etwas verzogen hatte, konnte die 21.DM offiziell durch den Bürgermeister von Bad Wünneberg, Herrn Menne, dem 1.Vorsitzenden des ausrichtenden Vereins, Ludger Klegraf, sowie dem ebenfalls teilnehmenden Fachreferenten Olaf Schneider eröffnet werden. Dass sich die Sintfelder Modellflieger mit anderen Vereinen gut verstehen, war uns schon 1998 aufgefallen, als die DM von den „Fahnenschwingern“ umrahmt wurden, dieses Mal startete der Brieftaubenzüchterverein 150 Tauben vom Flugplatz aus. 
 
 


Sprecher Josef Voß, für mich der „Werner Hansch des Modellsports“ führte mal nüchtern und sachlich, dann auch wieder emotionell und spaßig durch das Programm

Den ganzen Tag über wurden bei tadellosen Bedingungen durchweg gute Sprünge gezeigt, und um so verwunderter waren alle am Ende des 5. Durchgangs, dass eine Frau, Bettina Lobers aus Weil am Rhein, die Rangliste anführte. 
Eigentlich wird am Samstag nach den Wertungssprüngen der DM das Stechen der European Para Trophy EPT durchgeführt. Da dieses Jahr aber keine Punktgleichheiten vorhanden waren, konnte die Zeit vor dem Abendessen sinnvoll im Freibad verbracht werden, auch schon Tradition für zahlreiche Wettbewerbsteilnehmer.
 


Nach dem gemeinsamen Abendessen und Siegerehrung der EPT spielte die vereinseigene Band zum Tanz auf und unterhielt die Teilnehmer bis spät in die Nacht.
Bettina zeigte etwas Nervenflattern bei ihrem letzten Sprung und ließ bei Alfred Rachner nochmals Hoffnung aufkommen, aber auch bei ihm ging das Ganze nervlich nicht spurlos vorbei und so wurde im Vorfeld der Siegerehrung noch fleißig gerechnet, wer denn nun den Sieg erringen hatte.
Vor der eigentlichen Siegerehrung konnte der Fachreferent einigen besonders erfolgreichen Springern  der letzten Jahre Ehrennadeln des DMFV verleihen.
Eine ganz besondere Ehrung erfuhr Horst Lang (Dollern), der für seine 20. Teilnahme an einer DM Fallschirm geehrt wurde. Er hatte in 21 Jahren nur einmal gefehlt.
Die Sensation war perfekt, Bettina Lobers gewinnt als erste Frau die Deutsche Meisterschaft im RC-Fallschirmspringen, dicht gefolgt vom Vorjahressieger Alfred Rachner und Ferdi Klein. Letztlich ausschlaggebend waren die Bonuspunkte für die Landungen auf der Zielscheibe, die Bettina zweimal traf, Alfred nur einmal.
Auch eine Sektdusche wie bei der Formel 1 konnte Bettinas guter Stimmung nach ihrem Triumph etwas anhaben.
 

Vor der Siegerehrung


In der Mannschaftswertung siegte zum dritten Mal in Folge das „Baden-Power-Team“, vor den „Hunsrücker Himmelhunden“ und den „Hiesfelder Skyfightern“. Die Plätze vier bis sechs belegten die „Erbach Jumpers“, das „Devil Dream Team“ sowie das „Kaiserlich Preußische RC-Fallschirmspringer-Team“.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen hatten sich auch die Schlepppiloten geliefert, hier gewann die begehrte Trophäe „Unermüdlicher Schlepppilot 2002“ Ralf Neufert aus Alben (71 Schlepps), denkbar knapp vor Jan Mertens aus Belgien (69). Diese beiden Piloten bewältigten weit über die Hälfte aller Schlepps. Vielen Dank noch mal an diese beiden, aber natürlich auch an alle anderen Schlepppiloten, ohne sie wäre kein solcher Wettbewerb durchführbar!
 

Ein spannender, aber harmonischer Wettbewerb war wieder zu Ende. Die perfekte Organisation des veranstaltenden Vereins sowie das disziplinierte Verhalten der Teilnehmer sorgten für einen reibungslosen Ablauf.

Also liebe Freunde vom FMC Albatros Sintfeld, wenn ihr uns mal wieder zu einem Wettbewerb einladet, wir kommen gerne wieder.

Michael Knappe

 

© os 63 graphic & design 2003